„Villains“ Review im Freistil

Wenn die Pandemie für etwas gut war, dann für die Hervorbringung solcher feiner Tonträger. Als wären die Kompositionen aus der Zeit gefallen, gerieren sie zugleich Dringlichkeit, zarte Poesie und Antworten auf Fragen, die man nie gestellt hat. Will sagen, da ist schon im Opener Nachtlied der Gestus des Quintetts zu hören: gleichberechtigt miteinander musizieren. Einander zuhören, sich respektvoll ernstnehmen, um so, unter der Federführung des Trompeters Mario Rom, eine wunderbare Form einer zeitgenössischen Jazzformation zu finden. Österreich hat tolle Jazzmusiker, keine Frage, und Memplex gehört da zu den besten. Aber Superlative sagen da wenig aus, einfach selbst anhören und eintauchen in Villains; Sie werden es nicht bereuen! – Ernst Mitter